homegate.ch-Angebotsmietindex Juni 2008
Ungebremster Mietpreisanstieg in der Schweiz
Adliswil, 15. Juli 2008 – Die Angebotsmieten in der Schweiz sind im Juni 2008
um plus 0,4 Prozent gestiegen. Innert Jahresfrist entspricht das einem
Zuwachs von plus 3,5 Prozent. Der Index „Schweiz“ klettert auf 111,3
Punkte.
Gemäss dem homegate.ch-Angebotsmietindex verzeichnen die schweizerischen
Angebotsmieten im Juni 2008 einen Anstieg von 0,4 Prozent auf neu 111,3 Punkte.
Im 12-Monatsvergleich ergibt sich damit ein Zuwachs der Angebotsmieten von plus
3,5 Prozent.
Die bereits länger andauernde Aufwärtsphase der Angebotsmieten hält auch im
zweiten Quartal 2008 weiter an. Einzig im Tessin haben sich die Angebotsmieten in
den vergangenen drei Quartalen deutlich reduziert.
Zu diesem Ergebnis kommt der homegate.ch-Angebotsmietindex, der vom
Immobilienportal homegate.ch in Zusammenarbeit mit der Zürcher Kantonalbank
(ZKB) erhoben wird. Er misst die monatliche, qualitätsbereinigte Veränderung der
Mietpreise für neue und wieder zu vermietende Wohnungen.
Besonders kräftiger Mietpreisanstieg in Basel und Zürich
Besonders kräftig ist der Auftrieb der Angebotsmieten in Basel und Zürich mit einem
Plus von 0,7 bzw. 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat, wobei die Indizes auf einen
Stand von 106,1 bzw. 110,7 Punkten klettern. Mit einer Mietpreiszunahme von plus
0,2 Prozent auf 113,4 Punkte zeigt Bern eine geringere Dynamik der Angebots-
mieten. Im 12-Monatsvergleich zeigt sich in Zürich ein Mietpreisanstieg von
4 Prozent. Der Anstieg in Basel und Bern innert Jahresfrist liegt mit einem Plus von
2,4 bzw. 1,9 Prozent deutlich unter der gesamtschweizerischen Mietpreisentwicklung.
Alte und kleine Wohnungen: deutlicher Anstieg
Im Juni 2008 werden kleine Mietwohnungen (111,4 Punkte) im Vergleich zum
Vormonat durchschnittlich um 0,6 Prozent teurer angeboten, grosse Wohnungen um
0,2 Prozent (112,1 Punkte). Auch im 12-Monatsvergleich sind die Angebotsmieten
der kleinen Wohnungen (plus 3,8 Prozent) im Vergleich zu den grossen Wohnungen
(plus 3,2 Prozent) etwas stärker gestiegen.
Im Juni 2008 lässt sich im Segment der alten Wohnungen ein Mietpreisanstieg von
plus 0,5 Prozent registrieren (111,6 Punkte). Bei Neuwohnungen kann ein Rückgang
der Angebotsmieten von minus 0,1 Prozent auf 111,3 Punkte festgestellt werden. Im
12-Monatsvergleich unterscheidet sich der Mietpreisanstieg bei alten (plus 3,5
Prozent) und neuen Wohnungen (plus 3,4 Prozent) kaum.
Quartalswerte: Tessin als einzige Ausnahme
Die Tendenz steigender Angebotsmieten schlägt sich auch in den Quartalsdaten
nieder. Im 2. Quartal 2008 beträgt die Mietzunahme gegenüber dem Vorquartal in
der Ostschweiz plus 1,5 Prozent (107,5 Punkte) und in der Zentralschweiz plus 1,2
Prozent (113,2 Punkte). Im Arc Lémanique fällt der Anstieg mit einem Plus von 0,4
Prozent verhältnismässig bescheiden aus (117,6 Punkte). Das Quartalsergebnis der
Tessiner Angebotsmieten stellt mit einer Reduktion von minus 0,2 Prozent die einzige
Ausnahme dar (108 Punkte). Auch im Vergleich zum 2. Quartal 2007 sind die
Angebotsmieten einzig im Tessin um minus 0,9 Prozent gesunken. Die Region Arc
Lémanique weist mit einem Plus von 4,4 Prozent den höchsten Anstieg innert
Jahresfrist auf, gefolgt von der Ostschweiz (plus 4,1 Prozent) und der Zentralschweiz
(plus 3,6 Prozent).
Kommentar
Die Aufwärtsphase der Angebotsmieten dauert bereits seit über einem Jahr an. Noch
zeichnet sich kein Ende dieser Entwicklung ab und der jüngste Mietpreisauftrieb
scheint sich tendenziell sogar zu verstärken. Trotz rekordhoher Inflation liegt der
Mietpreisanstieg seit Juni 2007 über der jährlichen Teuerung. Diese Preisdynamik
unterstreicht die robuste Nachfrage nach Wohnraum. Diese wurde im vergangenen
Jahr durch die ausgezeichnete Verfassung der Schweizer Konjunktur gestärkt.
Die Neuproduktion von Wohnraum hat sich leicht reduziert, bewegt sich jedoch noch
immer auf hohem Niveau. Wie den aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Statistik
(BfS) zu entnehmen ist, wurden im ersten Quartal des laufenden Jahres 8730 neue
Wohnungen erstellt. Dies entspricht einem Rückgang von über 2 Prozent im Vergleich
zum entsprechenden Vorjahresquartal. Besonders deutlich war die Abnahme der
Neuproduktion in den Agglomerationen Lausanne und Zürich.
Auch im laufenden Jahr kann vorerst von einer kräftigen Angebotsausdehnung
ausgegangen werden. Ende Juni 2008 befanden sich schweizweit rund 59’500
Wohnungen im Bau, das ist ein Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Zahl der
Baubewilligungen erhöhte sich im gleichen Zeitraum um neun Prozent.
Infolge der internationalen Finanzmarktturbulenzen wird die konjunkturelle Expansion
in der Schweiz in den nächsten Quartalen an Schwung einbüssen. Die Lage am
Arbeitsmarkt und die positiven Einkommensaussichten dürften in der Gesamtschweiz
jedoch weiterhin für eine robuste, wenn auch leicht gedämpfte Nachfrage nach
Wohnraum sorgen. In regionaler Hinsicht werden sich vermutlich unterschiedliche
Entwicklungen abzeichnen. In der Region Arc Lémanique rechnen wir mit einer leicht
gedämpften Preisdynamik, während die erhöhte Bautätigkeit in der Agglomeration
Bern den Preisauftrieb weiterhin auf einem tieferen Wachstumspfad halten wird. Per
saldo rechnen wir mit seitwärts bis leicht aufwärts tendierenden Mieten.
Qualitätsbereinigung
Die Entwicklung der Angebotsmietpreise für die Schweiz wird um die unterschiedliche
Qualität, Lage und Grösse der Wohnungen korrigiert. Der Vorteil dieser so genannten
hedonischen Methode liegt darin, dass die wirkliche Mietpreisentwicklung für neue
und wieder zu vermietende Wohnungen auf homegate.ch abgebildet wird. Der
homegate.ch-Angebotsmietindex ist der einzige qualitätsbereinigte Mietpreisindex der
Schweiz.
Weitere Informationen sowie die aktuellen Grafiken erhalten Sie unter:
www.homegate.ch/mietindex