homegate.ch-Angebotsmietindex Dezember 2007
Deutlicher Aufwärtstrend der Angebotsmieten
Adliswil, 16. Januar 2008 – Die homegate.ch-Angebotsmieten haben im
Dezember um stolze 0,4 Prozent zugelegt. Der Schweizer Index erreicht neu
einen Stand von 109,1 Punkten. Die Tendenz zu höheren Angebotsmieten
bleibt auch zum Jahresende ungebrochen.
Gemäss dem homegate.ch-Angebotsmietindex sind die Angebotsmieten in der
Schweiz im Dezember 2007 um 0,4 Prozent auf 109,1 Indexpunkte gestiegen. Im 12-
Monatsvergleich ergibt sich ein Anstieg von 2,1 Prozent.
Zu diesem Ergebnis kommt der homegate.ch-Angebotsmietindex, der vom
Immobilienportal homegate.ch in Zusammenarbeit mit der Zürcher Kantonalbank
(ZKB) erhoben wird. Er misst die monatliche, qualitätsbereinigte Veränderung der
Mietpreise für neu und wieder zu vermietende Wohnungen.
Monatswerte nach Region: grosse Ausnahme in Bern
Einzig in Bern waren die Mieten im Dezember mit einem Minus von 0,2 Prozent
rückläufig (Indexstand 111,6 Punkte). Der stärkste Mietpreisauftrieb war in der
Region Basel zu beobachten, wo der Index nach einem Plus von 0,5 Prozent auf
104,8 Punkte kletterte. Die Region Zürich verzeichnete einen Anstieg von plus 0,4
Prozent auf neu 108,4 Punkte.
Monatswerte nach Grösse und Alter: Teurere grosse und neue Wohnungen
Der Index für grosse Wohnungen hat im Berichtsmonat mit einem Plus von 0,6
Prozent deutlich angezogen (Indexstand 110,0 Punkte). Der Index für kleine
Wohnungen blieb mit einer Zunahme von 0,1 Prozent stabiler (Indexstand 109,1
Punkte). Die Angebotsmieten für neue Wohnungen verteuerten sich um plus 0,5
Prozent und erreichten 109,6 Punkte. Der Index für alte Wohnungen bewegte sich mit
plus 0,3 Prozent etwas weniger (Indexstand 109,3).
Quartalswerte
Bei den Quartalswerten zeigte sich die grösste Dynamik im Tessin, wo der Index auf
108,7 Punkte zu liegen kommt. Dies entspricht einer Abnahme von 1,5 Prozent
gegenüber dem Vorquartal. Ebenfalls leicht gesunken sind die Angebotsmieten im Arc
Lémanique mit minus 0,1 Prozent (Indexstand 113,8 Punkte). Damit wurde der
starke Mietpreisanstieg im Vorquartal in den Regionen Arc Lémanique und Tessin
nach unten korrigiert. Eine durchschnittliche Entwicklung konnte man in der
Zentralschweiz beobachten. Hier erreichen die Angebotsmieten nach einem Anstieg
von plus 0,4 Prozent einen Indexstand von 110,0 Punkten. In der Ostschweiz haben
sich die Mieten um moderate 0,3 Prozent erhöht (Indexstand: 104,2 Punkte).
Jahresrückblick 2007
Die Bewegungen der Indizes sind im 12-Monats- respektive 4-Quartals-Vergleich
besonders gut ersichtlich. Gesamtschweizerisch sind die Angebotsmieten gegenüber
Dezember 2006 um plus 2,1 Prozent gestiegen. Dieser Verlauf wurde vor allem von
den Regionen Zürich und Arc Lémanique beeinflusst, wo die Indizes im 4-Quartals-
Vergleich mit plus 2,9 bzw. plus 3,4 Prozent klar nach oben tendierten.
In der Agglomeration Bern ergab sich im 4-Quartalsvergleich ein bescheidenes Plus
von 0,2 Prozent. Auch die Angebotsmieten in der Ostschweiz und Basel legten mit
einem Plus von 0,6 resp. 0,8 Prozent unterdurchschnittlich stark zu. Im Tessin und
der Zentralschweiz zeichnete sich ein Mietpreisanstieg von 0,9 bzw. 1 Prozent ab.
Der 4-Quartals-Vergleich nach Wohnungsgrössen zeigt eine ähnliche
Mietpreisentwicklung für grosse und kleine Wohnungen (plus 2 bzw. plus 2,2
Prozent). Auffallend ist der Anstieg der Angebotsmieten für Neuwohnungen. Der
Index für diese Kategorie liegt nach einem Plus von 3,0 Prozent auf der bisherigen
Höchstmarke. Alte Wohnungen wurden in demselben Zeitraum plus 1,8 Prozent
teurer.
Kommentar
Das Jahr 2007 war von steigenden Angebotsmieten geprägt. Dieser Preisauftrieb
bewegte sich deutlich über der allgemeinen Teuerung (0,7 Prozent). Die starke
Neuproduktion von Wohnraum bewirkte keine Entspannung am Wohnungsmarkt. Der
ausgeprägten Ausweitung des Angebots an Wohnraum stand auch eine starke
Nachfrage gegenüber. Die fertig gestellten Wohnungen wurden vom Markt gut
absorbiert, und die Leerziffern stiegen kaum. Grund für diese hohe Nachfrage war
einerseits das Wachstum der ständigen Wohnbevölkerung der Schweiz. Anderseits
war der wirtschaftliche Verlauf äusserst günstig: Die real verfügbaren Einkommen
stiegen, die Arbeitslosenrate sank und die Konsumentenstimmung war gut. Auch
steigende Zinsen führten zu tendenziell höheren Mieten in allen betrachteten
Regionen.
Regionale Diskrepanzen in der Entwicklung der Angebotsmieten sind auf
Besonderheiten der regionalen Mietmärkte zurückzuführen. Im Kanton Zürich lag die
Anzahl neu erstellter Wohnungen in den letzten Jahren auf Rekordhöhe. Dennoch
lässt sich in Zürich im Jahr 2007 ein überdurchschnittlicher Mietpreisanstieg
beobachten. Eine Erklärung dafür ist, dass die Nachfrage im Kanton Zürich
konjunkturbedingt besonders stark anzog. Zudem handelt es sich bei den neu
erstellten Wohnungen oft um Ersatzneubauten. Der tatsächliche Wohnungsbestand
ist um ca. 30 Prozent weniger stark gestiegen als dies die Wohnbautätigkeit
suggeriert.
Auch die Region Arc Lémanique sticht wie bereits im Vorjahr mit einer hohen
Wachstumsrate der Angebotsmieten hervor. Angesichts der stärkeren Bautätigkeit in
Lausanne mag diese Entwicklung erstaunen. Die Neuproduktion wurde in Lausanne
jedoch voll aufgenommen, und die Leerziffer ist im Jahr 2007 sogar leicht gesunken.
Zudem ist die Genferseeregion nach wie vor von einem ausgetrockneten
Mietwohnungsmarkt geprägt. Genf zeichnet sich noch immer als der Kanton mit der
geringsten Leerziffer aus.
Ein Blick auf die aktuellen Zahlen des Bundesamts für Statistik (BfS) deutet weiterhin
auf einen expansiven Kurs der Neuproduktion von Wohnungen hin. Ende September
waren 62’700 Wohnungen im Bau, während zwischen Juli und September für 11’900
Wohnungen eine Baubewilligung erteilt wurde.
Die vorlaufenden Indikatoren wie das KOF signalisieren nach wie vor ein günstiges
Bild der Schweizer Wirtschaft. Auch der Index der Konsumentenstimmung blieb auf
dem hohen Niveau des Vorquartals. Die günstigen Aussichten am Arbeitsmarkt
dürften die Einkommen weiterhin positiv beeinflussen. Gesamtschweizerisch kann
deshalb von einer robusten Nachfrage nach Wohnraum ausgegangen werden. Per
saldo ist weiter mit leicht aufwärts tendierenden Mieten zu rechnen.
Qualitätsbereinigung
Die Entwicklung der Angebotsmietpreise für die Schweiz wird um die unterschiedliche
Qualität, Lage und Grösse der Wohnungen korrigiert. Der Vorteil dieser so genannten
hedonischen Methode liegt in der Abbildung der wirklichen Mietpreisentwicklung für
neue und wieder zu vermietende Wohnungen. Der homegate.ch-Angebotsmietindex
ist der einzige qualitätsbereinigte Mietpreisindex der Schweiz.
Weitere Informationen sowie die aktuellen Grafiken erhalten Sie unter:
www.homegate.ch/mietindex