homegate.ch-Angebotsmietindex Dezember 2006 mit Jahresrückblick
Aufwärtstrend der Schweizer Angebotsmieten hält an
Adliswil, 16. Januar 2007 – Die Tendenz zu höheren Angebotsmieten in der
Schweiz bleibt auch zum Jahresende ungebrochen. Der homegate.ch-
Angebotsmietindex «Schweiz» hat im Dezember 2006 im Vergleich zum
Vormonat um plus 0,2 Prozent zugelegt und erreicht einen Stand von 106,8
Punkten. Im 12-Monatsvergleich ergibt sich ein Anstieg von 1,9 Prozent.
Das Jahr 2006 war gesamtschweizerisch von steigenden Angebotsmieten geprägt. In der
ersten Jahreshälfte verlief die Entwicklung des Angebotsmietindexes «Schweiz» flach,
während insbesondere im letzten Quartal ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen war.
Auf regionaler Ebene waren im 4. Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahresquartal vor allem
in den Regionen Bern und Arc Lémanique überdurchschnittliche Preisanstiege zu
beobachten.
Zu diesem Ergebnis kommt der homegate.ch-Angebotsmietindex, der vom
Immobilienportal homegate.ch in Zusammenarbeit mit der Zürcher Kantonalbank (ZKB)
erhoben wird und die monatliche, qualitätsbereinigte Veränderung der Mietpreise für neue
und wieder zu vermietende Wohnungen misst.
Dezember 2006: Deutlicher Anstieg in Zürich
Nach einem ausgeprägten Mietanstieg in Bern im Jahr 2006 waren die Mieten im Dezember
– wie auch schon im Vormonat – leicht rückläufig mit einem Minus von 0,1 Prozent
(Indexstand 111,4 Punkte). Der Vorsprung gegenüber den anderen Regionen hat somit
leicht nachgelassen. Der stärkste Auftrieb war im Dezember in der Region Zürich zu
beobachten, wo der Index nach einem Plus von 0,3 Prozent auf 105,2 Punkte kletterte. Die
Region Basel verzeichnete einen Anstieg um plus 0,1 Prozent auf neu 103,8 Punkte.
Bei den grossen Wohnungen (mehr als 3,5 Zimmer) stieg der Angebotsmietindex im
Dezember um plus 0,4 Prozent auf 107,8 Punkte, während er bei kleinen Wohnungen
unverändert auf einem Indexstand von 106,7 Punkten verharrte. Der Indexunterschied
zwischen grossen und kleinen Wohnungen hat sich leicht verstärkt.
Der Index für neue Wohnungen hat im Monat Dezember mit einem Plus von 0,5 Prozent
überdurchschnittlich angezogen. Hingegen war der Mietanstieg bei alten Wohnungen mit
0,1 Prozent nur mässig. Der Rückstand der Mietpreisentwicklung von Neuwohnungen
gegenüber Altwohnungen seit Mitte 2005 hat sich im Dezember verringert (Indexstand
neue Wohnungen: 106,4 Punkte; Indexstand alte Wohnungen: 107,3 Punkte).
Quartalswerte: Dynamische Entwicklung im Arc Lémanique
Die grösste Dynamik zeigte sich im 4. Quartal 2006 im Arc Lémanique mit einem Plus
gegenüber dem Vorquartal von 1,1 Prozent (Indexstand: 110,1 Punkte). Eine
durchschnittliche Entwicklung war in der Ostschweiz zu beobachten (plus 0,9 Prozent auf
103,6 Punkte). In der Zentralschweiz haben sich die Mieten um moderate 0,3 Prozent
gegenüber dem 3. Quartal 2006 erhöht (Indexstand: 108,9 Punkte). Im Tessin wurde die
starke Dynamik der Mieten in der Vergangenheit etwas nach unten korrigiert und die
Mieten sind im 4. Quartal 2006 um minus 1 Prozent gesunken (Indexstand: 107,7 Punkte).
Jahresrückblick 2006
Im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigten die Regionen Arc Lémanique und Bern die
grösste Dynamik und die Mieten stiegen um plus 3,2 bzw. plus 2,5 Prozent. Die
Entwicklung der Zürcher Angebotsmieten war mit plus 1,6 Prozent gegenüber dem 4.
Quartal 2005 unter dem gesamtschweizerischen Durchschnitt. Auch der Zuwachs der
Angebotsmieten in der Ostschweiz (plus 1,2 Prozent), in der Region Basel (plus 1,2
Prozent) und der Zentralschweiz (plus 0,2 Prozent) fiel unterdurchschnittlich aus. Einzig im
Tessin ist nach den starken Zuwachsraten in der Vergangenheit ein Preisrückgang um
minus 1,4 Prozent zu verzeichnen.
Der 12-Monatsvergleich nach Alter der Wohnungen zeigt eine stärkere Teuerung bei den
alten Wohnungen (plus 1,9 Prozent bei alten Wohnungen im Vergleich zu plus 1,6 Prozent
bei neuen Wohnungen).
Die Indexe der grossen und kleinen Wohnungen zeigen im Jahr 2006 nur minimale
Unterschiede. Die Angebotsmieten der kleinen Wohnungen stiegen gegenüber Dezember
2005 um plus 2 Prozent und der Mietzuwachs bei den grossen Wohnungen liegt mit plus 1,9
Prozent nur leicht darunter.
Kommentar
Die Schweizer Bautätigkeit war im vergangenen Jahr besonders aktiv. Gemäss den
aktuellsten Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS) erhöhte sich die Zahl der neu
erstellten Wohnungen im 3. Quartal 2006 gegenüber dem Vorjahresquartal um beinahe 15
Prozent. An diesem Wachstum waren sämtliche Gemeindegrössenklassen beteiligt, allen
voran die Städte.
Das Neuangebot an Wohnungen wurde jedoch nicht vollständig vom Markt absorbiert und
die gesamtschweizerische Leerziffer stieg per Juni 2006 von 0,9 Prozent im Vorjahr auf
1,06 Prozent leicht an.
Der gesamtschweizerische Preisanstieg der Angebotsmieten von plus 1,9 Prozent wurde
also trotz höherer Leerwohnungsziffer verzeichnet. Dieser scheinbare Widerspruch kann
teilweise auf das geltende Mietrecht zurückgeführt werden. Bei bestehenden Mietverträgen
kann eine Mietzinserhöhung nur mit einem Anstieg der variablen Hypothekarzinsen oder
gestiegenen Kosten begründet werden. Für einen Vermieter ist es deshalb ökonomisch
sinnvoller, sich für kurze Zeit mit einer leeren Wohnung abzufinden, anstatt den Mietpreis
zu senken. Bei einer genug starken zukünftigen Nachfrage wird er seine Wohnung innert
absehbarer Frist auch zum ursprünglichen Angebot vermieten können.
Zwar signalisieren die vorlaufenden Indikatoren wie das KOF-Konjunkturbarometer, dass
sich die Wachstumsdynamik der Schweiz im ersten Halbjahr etwas abschwächen wird.
Allerdings kann man noch immer mit einer positiven und robusten Nachfrage nach
Wohnraum rechnen, sodass weiterhin seitwärts bis leicht aufwärts tendierende Mieten zu
erwarten sind.
Qualitätsbereinigung
Die Entwicklung der Angebotsmietpreise für die Schweiz wird um die unterschiedliche
Qualität, Lage und Grösse der Wohnungen korrigiert. Der Vorteil dieser so genannt
hedonischen Methode liegt darin, dass die wirkliche Mietpreisentwicklung für neue und
wieder zu vermietende Wohnungen abgebildet wird. Der homegate.ch-Angebotsmietindex
ist der einzige qualitätsbereinigte Mietpreisindex der Schweiz.
Weitere Informationen sowie die aktuellen Grafiken erhalten Sie unter:
www.homegate.ch/mietindex