homegate.ch-Angebotsmietindex Juni 2005
Konsolidierung der Angebotsmieten
Adliswil, 14. Juli 2005 – Die Angebotsmieten in der Schweiz haben sich im Juni
nur leicht verändert. Mit einem Plus von 0,1 Prozent auf 103,4 Indexpunkte
erreicht der homegate.ch-Angebotsmietindex „Schweiz“ erneut den Stand
vom vergangenen April.
Die Konsolidierung der Mietpreise war erst in den letzten zwei Monaten festzustellen.
Zieht man den 12-Monatsvergleich, ergibt sich ein Anstieg um plus 2,2 Prozent.
Zu diesem Ergebnis kommt der homegate.ch-Angebotsmietindex, der vom
Immobilienportal homegate.ch in Zusammenarbeit mit der Zürcher Kantonalbank
(ZKB) erhoben wird und die monatliche qualitätsbereinigte Veränderung der
Mietpreise für neu und wieder zu vermietende Wohnungen misst.
Basel rückläufig, Bern und Zürich leicht steigend
In Basel zeigt sich erneut ein Rückgang der Angebotsmieten, nachdem diese bereits
im Mai gesunken waren. Der Index fällt im Juni um minus 0,4 Prozent auf 101,2
Punkte. Im 12-Monatsvergleich jedoch ergibt sich ein Anstieg von plus 1,4 Prozent.
Denselben Zuwachs innert Jahresfrist verzeichnet Zürich, wo sich die Angebotsmieten
im Juni um plus 0,3 Prozent auf einen Indexstand von 102,7 Punkten erhöht haben.
In Bern steigt der Index um plus 0,2 Prozent auf 107,6 Punkte. Dies entspricht einem
deutlichen Wachstum von plus 3,9 Prozent im 12-Monatsvergleich.
Preisrückgang bei neuen, Stagnation bei grossen Wohnungen
Die neuen Wohnungen verzeichnen im zweiten Monat in Folge einen Rückgang der
Angebotsmieten um minus 0,2 Prozent. Die alten Wohnungen hingegen legen um
plus 0,4 Prozent zu. Erstmals seit November 2004 übersteigt damit der
Angebotsmietindex der alten Wohnungen (103,8 Punkte) denjenigen der neuen
Wohnungen (103,7 Punkte).
Während die Angebotsmieten der grossen Wohnungen (104,2 Punkte) unverändert
geblieben sind, steigen sie bei den kleinen Wohnungen (bis 3 Zimmer) leicht um plus
0,1 Prozent auf 103,4 Indexpunkte. Im 12-Monatsvergleich verteuerten sich damit
die kleinen Wohnungen (plus 2,2 Prozent) mehr als die grossen (plus 2,0 Prozent) –
ein Umstand, der zuletzt im Februar 2004 beobachtet werden konnte.
Quartalswerte für Arc Lémanique, Inner- und Ostschweiz sowie Tessin
In der Zentralschweiz sehen wir den stärksten Auftrieb der Angebotsmieten. Im
Vergleich zum 1. Quartal 2005 ist eine Zunahme um plus 0,9 Prozent zu beobachten.
Verglichen mit dem Stand vor einem Jahr bedeutet dies eine satte Zunahme um plus
4,5 Prozent. Der Index „Zentralschweiz“ erreicht 107,7 Punkte und übertrifft damit
erstmals den Index „Arc Lémanique“ (106,7 Punkte). Im Tessin fällt der Index nach
einem Rückgang um minus 0,2 Prozent auf 104,2 Punkte. Weiterhin die schwächste
Mietpreis-Entwicklung verzeichnet die Ostschweiz. Hier fällt der Index um minus 0,6
Prozent auf 100,3 Punkte. Es bestehen also weiterhin ausgeprägte regionale
Unterschiede.
Kommentar: Kurzzeitige Entspannung bei den Angebotsmieten
In den letzten beiden Monaten hat eine gewisse Konsolidierung des seit Juli 2004
beobachteten Mietpreisauftriebs stattgefunden. Im 12-Monatsvergleich verzeichnet
der Index „Schweiz“ mit einem Plus von 2,2 Prozent jedoch einen deutlichen Anstieg.
Damit sind die Angebotsmieten stärker gewachsen als der Konsumentenpreisindex
(plus 0,7 Prozent). Ein noch stärkerer Auftrieb (plus 3,0 Prozent) war von April 2004
bis April 2005 bei der vom Bundesamt für Statistik ausgewiesenen Bauteuerung
(Neubau Mehrfamilienhäuser) zu erkennen.
Die kurzzeitige Entspannung am Wohnungsmarkt ist vor allem angebotsseitig zu
erklären. Im Jahr 2004 stieg die Bautätigkeit in der Schweiz um plus 10 Prozent
gegenüber dem Vorjahr, im 1. Quartal 2005 war sogar eine Zunahme um plus 23
Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal zu verzeichnen. In der
Stadt Zürich beispielsweise entstanden im 1. Quartal 2005 rund 390 neue
Wohnungen, das entspricht einer Zunahme von 60 Prozent gegenüber dem
Vorquartal und einer Verdreifachung im Vergleich zum 1. Quartal 2004.
Auf der Nachfrageseite ist angesichts des günstigen Zinsumfeldes weiterhin von einer
regen Nachfrage nach Wohneigentum auszugehen. Damit verbunden ist ein gewisser
Substitutionseffekt, d.h. das steigende Angebot an Stockwerkeigentum bzw.
Einfamilienhäusern reduziert teilweise die Nachfrage nach grossen Mietwohnungen.
Qualitätsbereinigung
Die Entwicklung der Angebotsmietpreise wird um die unterschiedliche Qualität, Lage
und Grösse der Wohnungen korrigiert (so genannt hedonische Methode), sodass die
effektive Mietpreisentwicklung abgebildet wird. Der homegate.ch-Angebotsmietindex
ist der einzige qualitätsbereinigte Mietpreisindex der Schweiz.
Weitere Informationen sowie die aktuellen Grafiken erhalten Sie unter:
www.homegate.ch/mietindex