homegate.ch-Angebotsmietindex Dezember 2004 mit Jahresrückblick
Mieten für neu- und wieder vermietete Wohnungen steigen an
Adliswil, 13. Januar 2005 – Der homegate.ch-Angebotsmietindex für neu und
wieder zu vermietende Wohnungen in der Schweiz ist im Dezember 2004 im
Monatsvergleich um plus 0,5 Prozent gestiegen. Mit 102,3 Punkten wird der
höchste Indexstand seit dem Start im Jahr 2002 erreicht. Im 12-Monats-
Vergleich ergibt sich ein Anstieg der Angebotsmieten um plus 1,3 Prozent.
Die Region Arc Lémanique hat sich mit plus 4,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal
am dynamischsten entwickelt. Im Wirtschaftsraum Zürich ist mit plus 0,8 Prozent
im Vergleich zum Vormonat ebenfalls ein deutlicher Indexanstieg zu verzeichnen.
In den Wirtschaftsräumen Bern und Basel liegen die Indizes hingegen minus 0,8
respektive minus 0,2 Prozent tiefer als vor einem Monat.
Zu diesem Ergebnis kommt der homegate.ch-Angebotsmietindex, der vom
Immobilienportal homegate.ch in Zusammenarbeit mit der Zürcher Kantonalbank
(ZKB) erhoben wird und die monatliche, qualitätsbereinigte Veränderung der
Mietpreise für neue und wieder zu vermietende Wohnungen misst.
Zürcher Index gestiegen
Der Schweizer Index legte im Monat Dezember 2004 um plus 0,5 Prozent auf
102,3 Punkte zu. Die Angebotsmieten im Wirtschaftsraum Zürich stiegen mit plus
0,8 Prozent stärker als im Schweizer Durchschnitt. Die Indizes für die
Wirtschaftsräume Bern und Basel hingegen sind mit minus 0,8 respektive minus
0,2 Prozent zurückgegangen.
Neue Wohnungen deutlich teurer
Der Index für neue Wohnungen hat gegenüber dem Vormonat mit plus 1 Prozent
deutlich angezogen. Der Index für alte Wohnungen zeigt sich wiederum stabiler
und liegt aktuell plus 0,4 Prozent über dem Niveau des Vormonats.
Die Angebotsmieten für grosse Wohnungen verteuerten sich im Berichtsmonat um
plus 0,5 Prozent. Der Index für kleine Wohnungen bewegte sich mit einem Plus
von 0,4 Prozent etwas weniger.
Quartalswerte: unterschiedliche Entwicklung in den Regionen
Überdurchschnittlich dynamisch war das Geschehen im 4. Quartal 2004 in der
Region Arc Lémanique. Hier zogen die Angebotsmieten gegenüber dem Vorquartal
um deutliche 4,3 Prozent an. Ebenfalls steigende Indizes waren in der
Zentralschweiz (plus 0,7 Prozent auf 105,7 Punkte) sowie in der Ostschweiz (plus
0,4 Prozent auf 100,7 Punkte) zu verzeichnen, während der Tessiner Index um
minus 1,7 Prozent nachgab und nun bei 100,7 Punkten liegt.
Jahresrückblick 2004: Deutlicher Anstieg in der Innerschweiz
Die Bewegungen der Indizes sind im 12-Monats- respektive 4-Quartals-Vergleich
besonders gut ersichtlich. Gesamtschweizerisch sind die Angebotsmieten
gegenüber dem Stand vom Dezember 2003 um plus 1,3 Prozent gestiegen. Dieser
Verlauf wurde vor allem von den Entwicklungen in den Regionen Innerschweiz und
Arc Lémanique beeinflusst, wo die Indizes im Jahr 2004 um plus 5,3 bzw. plus 2,2
Prozent klar nach oben tendierten.
Im Unterschied dazu entwickelten sich die Angebotsmieten in den
Deutschschweizer Agglomerationen Zürich, Bern und Basel über das ganze Jahr
gesehen seitwärts.
Im Wirtschaftsraum Zürich ergibt sich ein 12-Monats-Anstieg von bescheidenen
0,3 Prozent, in den Wirtschaftsräumen Bern und Basel waren es plus 0,2 resp.
plus 0,1 Prozent.
Der 12-Monats-Vergleich nach Wohnungsgrössen zeigt einen deutlich Anstieg der
Angebotsmieten für grosse Wohnungen, die mit einem 12-Monats-Plus von 2,6
Prozent den höchsten Indexstand seit Januar 2002 erreichten (103,7 Punkte). Die
Verteuerung von kleinen Wohnungen war mit plus 0,4 Prozent bescheiden.
Auffallend ist ebenfalls der Anstieg der Angebotsmieten für Neuwohnungen. Der
Index für diese Kategorie liegt nach einem Plus von 3,0 Prozent ebenfalls auf der
bisherigen Höchstmarke.
Kommentar
Das Jahr 2004 war insgesamt von steigenden Angebotsmieten geprägt. Dieser
Preisauftrieb bewegte sich in etwa im Rahmen der allgemeinen Teuerung. Er ist
das Resultat von gleichlaufenden Entwicklungen auf den beiden Marktseiten
Angebot und Nachfrage.
Nach der Überwindung der Rezession im Jahr 2003 hat die Schweizer Wirtschaft
im 1. Semester 2004 deutlich an Dynamik gewonnen. Dieses Wachstum wurde mit
der typischen Verzögerung von 6 Monaten auf dem Mietwohnungsmarkt wirksam
und führte zu einer Ausdehnung der Wohnraumnachfrage. Andererseits hat auch
der Wohnungsbau seit 2003 deutlich angezogen, da viele regionale Märkte sehr
tiefe Leerziffern aufweisen. Insbesondere in den urbanen Zentren der Schweiz
sind die Wohnungsmärkte sehr eng. Das zusätzliche Angebot infolge der
steigenden Neuproduktion wurde darum im Allgemeinen gut absorbiert, führte
aber beispielsweise im Wirtschaftsraum Zürich zu einer spürbaren Entspannung
des Marktes.
Die vorlaufenden Indikatoren wie das KOF-Konjunkturbarometer signalisieren,
dass sich die Wachstumsdynamik der Schweiz im ersten Halbjahr etwas
abschwächen wird. Allerdings ist keine erneute Rezession zu befürchten. Die
Wohnraumnachfrage wird sich aber langsamer ausweiten als im vergangenen
Jahr. Da Wohnbauinvestitionen aus Sicht vieler Investoren nach wie vor attraktiv
erscheinen, bleibt die Neuproduktion von Wohnungen auf expansivem Kurs. Es
wird deshalb davon ausgegangen, dass sich die Wohnungsmärkte im laufenden
Jahr weiter entspannen werden. In der längerfristigen Optik liegt die Leerziffer
allerdings nach wie vor auf einem Niveau, das einen Nachfrageüberhang
signalisiert. Insgesamt werden für das Jahr 2005 nochmals leichte
Mietzinsanstiege im Rahmen der allgemeinen Inflation erwartet.
Qualitätsbereinigung
Die Entwicklung der Angebotsmietpreise für die Schweiz wird um die
unterschiedliche Qualität, Lage und Grösse der Wohnungen korrigiert. Der Vorteil
dieser so genannt hedonischen Methode liegt darin, dass die wirkliche
Mietpreisentwicklung für neue und wieder zu vermietende Wohnungen abgebildet
wird. Der homegate.ch-Angebotsmietindex ist der einzige qualitätsbereinigte
Mietpreisindex der Schweiz.
Weitere Informationen sowie die aktuellen Grafiken erhalten Sie unter:
www.homegate.ch/mietindex